Mapping bei einseitigem "Anlieger-Frei"
Moin zusammen,
ich habe mal die folgende Thematik beleuchet. In Frankfurt - und ich bin sicher auch in vielen anderen Städten - werden Anwohner gegen Durchgangsverkehr oft durch ein "Anlieger frei" geschützt. Ein Problem beim Mapping entsteht hierbei, falls das zu schützende Gebiet nicht vollständig durch Anlieger-Frei-Schilder begrenzt ist. Sehr oft werden eine oder mehrere Zufahrten ohne Beschränkung gelassen. Das stellt uns beim Mapping und Waze beim Routing vor Probleme. Wie soll dem Algo klar gemacht werden, dass in die eine Richtung nur Anlieger fahren dürfen, aber in die andere Richtung jeder fahren darf? Wem das zu verwirrend ist, hier mal ein Beispielsegment.
https://waze.com/de/editor?env=row&lat= ... ,418252073
Von Nord nach Süd dürfen nur Anlieger und von Süd nach Nord darf jeder Fahren. Das ganze wird dadurch "charmant", dass Durchgangsverkehr somit von Süd nach Nord möglich ist.
Um das Problem zu lösen, habe ich verschiedene Ansätze gesehen, von denen jeder seine Vor- und Nachteile hat. Gleich vorweg: Es gibt keinen perfekten Ansatz, aber einen der ziemlich gut zu sein scheint.
Den drei Ansätzen habe ich mal Namen gegeben:
Die Pfeile gegen die Richtung der Fahrbahn an.
Braun ist die Privatstraße.
Grün die die Hin-Route.
Blaue ist die Zurück-Route.
Gelbes "S" ist der Start.
Gelbes "Z" ist das Ziel.
Hier ist das Gebiet:
Wir haben eine Hauptstraße im Norden, zwei Querstraßen, davon eine einseitig mit Anlieger frei, eine Parlellstraße im Wohngebiet und eine weitere Zufahrtsstraße im Süden.
Szenario 1. Start auf der Hauptstraße, Ziel auf der Anlieger-Frei-Seite der Straße. Das 2-Segment-Einbahn-Mapping sowie das Totale-Mapping liefern das korrekte und legale Ergebnis. Nur das Dog-Leg-Mapping liefert für die Hinfahrt eine nicht-optimale Route.
Szenario 2. Start auf der Hauptstraße, Ziel auf gegenüber der Anlieger-Frei-Seite der Straße. Hier liefert nur das Totale-Mapping das legal-korrekte Ergebnis. Denn falls mein Ziel in der Straße (nicht Straßenseite!) liegt, die beschränkt ist, darf ich einfahren.
Das 2-Segment-Einbahn-Mapping und das Dog-Leg-Mapping liefern beide für die Hinfahrt nicht die optimale Route.
Szenario 3. Anwohner im "geschützen Gebiet". Hier liefern das 2-Segment-Einbahn-Mapping und das Dog-Leg-Routing die legalen Ergebnisse. Das totale Mapping scheitert. Denn: Das "Anlieger Frei" gilt nur für die Straße vor der es aufgestellt ist und nicht für die nachfolgenden Straßen. Also darf der Anwohner in diesem fall NICHT legal durch das Anlieger-Frei fahren. Die nachfolgenden Segmente haben ein implizites "Anlieger-Frei" nur dann, falls sie nicht anders erreicht werden könnten, als durch die beschränkte Straße zu fahren.
Aber der Anwohner dürch durch das Süd-Nord-Stück ausfahren.
Szenario 4. Durchgangsverkehr *edit: Bei mittlerem Szenario in der Grafik die Bewertungen verwechselt. Ändert aber nichts am Ergebnis.
Hier liefern das 2-Segment-Einbahn-Mapping und das Dog-Leg-Routing die legalen Ergebnisse. Das "Totale Mapping" verhindert dir optimale Durchfahrt, durch die fälschliche Sperrung des Süd-Nord-Segmentes.
Soweit gewinnt das 2-Segment-Einbahn-Mapping mit 7 von 8 korrekten Routings, während die anderen beiden Methoden auf nur 6/8 korrekte Routings kommen. Aber!
Wahrscheinlich wohnen nur ein kleiner Teil der Menschen direkt an dem Segment und ein Großteil außerhalb. Also habe ich das gewichtet. Dafür habe ich angenommen, dass nur in 5 % der Fälle Szenario 1, in 5 % der Fälle Szenario 2, in 15% der Fälle Szenario 3 und in 75% der Fälle Szenario 4 geroutet wird.
Damit ergibt sich dann, dass noch immer das 2-Segment-Einbahn-Mapping gewinnt (2,0 Punkte) vor dem Dog-Leg-Mapping (1,9 Punkt). Das Totale Mapping fällt auf 1,1 Punkte zurück.
Somit scheint das 2-Segment-Einbahn-Mapping das Beste zu sein. Aber ein Problem verbleibt noch. Die Hausnummern können nicht sinnvoll zugeordnet werden. Das ist jedoch nur in dem Fall kritisch, dass ein Routing gemäß Szenario 2 stattfindet. Und in dem Fall würde es das Ergebnis nicht verändern (schaut Euch die Grafiken an...). Nur das totale-Routing hätte in diesem Spezialfall ein korrektes Ergebnis. Damit können die Hausnummern vernachlössigt werden.
1) Mein Vorschlag ist also, dass wir für solche Situationen in Zukunft das 2-Segment-Einbahn-Mapping verwenden.
2) Das Dog-Leg-Routing sollte vermieden werden. Es ist nichts weiter, als ein kompliziertes Abbiegeverbot...
Was sind Eure Gedanken hierzu.
ich habe mal die folgende Thematik beleuchet. In Frankfurt - und ich bin sicher auch in vielen anderen Städten - werden Anwohner gegen Durchgangsverkehr oft durch ein "Anlieger frei" geschützt. Ein Problem beim Mapping entsteht hierbei, falls das zu schützende Gebiet nicht vollständig durch Anlieger-Frei-Schilder begrenzt ist. Sehr oft werden eine oder mehrere Zufahrten ohne Beschränkung gelassen. Das stellt uns beim Mapping und Waze beim Routing vor Probleme. Wie soll dem Algo klar gemacht werden, dass in die eine Richtung nur Anlieger fahren dürfen, aber in die andere Richtung jeder fahren darf? Wem das zu verwirrend ist, hier mal ein Beispielsegment.
https://waze.com/de/editor?env=row&lat= ... ,418252073
Von Nord nach Süd dürfen nur Anlieger und von Süd nach Nord darf jeder Fahren. Das ganze wird dadurch "charmant", dass Durchgangsverkehr somit von Süd nach Nord möglich ist.
Um das Problem zu lösen, habe ich verschiedene Ansätze gesehen, von denen jeder seine Vor- und Nachteile hat. Gleich vorweg: Es gibt keinen perfekten Ansatz, aber einen der ziemlich gut zu sein scheint.
Den drei Ansätzen habe ich mal Namen gegeben:
- 2-Segment-Einbahn-Mapping. Diese Lösung ist im dem obigen Beipsiel dargestellt.
- Totales-Mapping. Hier wird einfach das gesamte Segment als Privatstraße gemappt, obwohl somit die eine Richtung fälschlicherweise blockiert ist.
- Dog-Leg-Mapping. Hierbei wird nur ein winziges Stück als Privatstraße gemappt, um die Einfahrt zu verhindern. Beispiel (https://waze.com/de/editor?env=row&lat= ... ,413743416)
- Start auf der Hauptstraße, Ziel auf der Anlieger-Frei-Seite der Straße.
- Start auf der Hauptstraße, Ziel auf gegenüber der Anlieger-Frei-Seite der Straße.
- Anwohner im "geschützen Gebiet".
- Durchfahrtsverkehr.
Die Pfeile gegen die Richtung der Fahrbahn an.
Braun ist die Privatstraße.
Grün die die Hin-Route.
Blaue ist die Zurück-Route.
Gelbes "S" ist der Start.
Gelbes "Z" ist das Ziel.
Hier ist das Gebiet:
Wir haben eine Hauptstraße im Norden, zwei Querstraßen, davon eine einseitig mit Anlieger frei, eine Parlellstraße im Wohngebiet und eine weitere Zufahrtsstraße im Süden.
Szenario 1. Start auf der Hauptstraße, Ziel auf der Anlieger-Frei-Seite der Straße. Das 2-Segment-Einbahn-Mapping sowie das Totale-Mapping liefern das korrekte und legale Ergebnis. Nur das Dog-Leg-Mapping liefert für die Hinfahrt eine nicht-optimale Route.
Szenario 2. Start auf der Hauptstraße, Ziel auf gegenüber der Anlieger-Frei-Seite der Straße. Hier liefert nur das Totale-Mapping das legal-korrekte Ergebnis. Denn falls mein Ziel in der Straße (nicht Straßenseite!) liegt, die beschränkt ist, darf ich einfahren.
Das 2-Segment-Einbahn-Mapping und das Dog-Leg-Mapping liefern beide für die Hinfahrt nicht die optimale Route.
Szenario 3. Anwohner im "geschützen Gebiet". Hier liefern das 2-Segment-Einbahn-Mapping und das Dog-Leg-Routing die legalen Ergebnisse. Das totale Mapping scheitert. Denn: Das "Anlieger Frei" gilt nur für die Straße vor der es aufgestellt ist und nicht für die nachfolgenden Straßen. Also darf der Anwohner in diesem fall NICHT legal durch das Anlieger-Frei fahren. Die nachfolgenden Segmente haben ein implizites "Anlieger-Frei" nur dann, falls sie nicht anders erreicht werden könnten, als durch die beschränkte Straße zu fahren.
Aber der Anwohner dürch durch das Süd-Nord-Stück ausfahren.
Szenario 4. Durchgangsverkehr *edit: Bei mittlerem Szenario in der Grafik die Bewertungen verwechselt. Ändert aber nichts am Ergebnis.
Hier liefern das 2-Segment-Einbahn-Mapping und das Dog-Leg-Routing die legalen Ergebnisse. Das "Totale Mapping" verhindert dir optimale Durchfahrt, durch die fälschliche Sperrung des Süd-Nord-Segmentes.
Soweit gewinnt das 2-Segment-Einbahn-Mapping mit 7 von 8 korrekten Routings, während die anderen beiden Methoden auf nur 6/8 korrekte Routings kommen. Aber!
Wahrscheinlich wohnen nur ein kleiner Teil der Menschen direkt an dem Segment und ein Großteil außerhalb. Also habe ich das gewichtet. Dafür habe ich angenommen, dass nur in 5 % der Fälle Szenario 1, in 5 % der Fälle Szenario 2, in 15% der Fälle Szenario 3 und in 75% der Fälle Szenario 4 geroutet wird.
Damit ergibt sich dann, dass noch immer das 2-Segment-Einbahn-Mapping gewinnt (2,0 Punkte) vor dem Dog-Leg-Mapping (1,9 Punkt). Das Totale Mapping fällt auf 1,1 Punkte zurück.
Somit scheint das 2-Segment-Einbahn-Mapping das Beste zu sein. Aber ein Problem verbleibt noch. Die Hausnummern können nicht sinnvoll zugeordnet werden. Das ist jedoch nur in dem Fall kritisch, dass ein Routing gemäß Szenario 2 stattfindet. Und in dem Fall würde es das Ergebnis nicht verändern (schaut Euch die Grafiken an...). Nur das totale-Routing hätte in diesem Spezialfall ein korrektes Ergebnis. Damit können die Hausnummern vernachlössigt werden.
1) Mein Vorschlag ist also, dass wir für solche Situationen in Zukunft das 2-Segment-Einbahn-Mapping verwenden.
2) Das Dog-Leg-Routing sollte vermieden werden. Es ist nichts weiter, als ein kompliziertes Abbiegeverbot...
Was sind Eure Gedanken hierzu.
Re: Mapping bei einseitigem "Anlieger-Frei"